DVD Tonformate

Mono

Dieses ist wohl das einfachste aller Formate, es ist 1 kanalig. Entweder es wird über eine Leitung transportiert oder es wird in einem Stereo Signal übertragen bei dem beide Kanäle ein identisches Signal beinhalten.

Auch kann ein Mono Signal mit Dolby Digital 1.0 oder auch Dolby Digital 2.0 übertragen werden. Bei Dolby Digital 2.0 signalisiert das DS Bit im Dolby Digital Stream das vorhandensein eines Dolby Surround Signales. Wird nun ein Mono Signal übertragen, enthält der Dolby Digital 2.0 Stream eine identische Toninformation in jedem der beiden Kanäle. Wenn das DS Bit nicht gesetzt ist, dann wird dieses Signal auf beide Frontboxen gelegt und da beide Boxen das gleiche Signal abstrahlen kommt es für den Hörer aus der Mitte und wird somit als Mono Signal empfunden. Bei gesetzem DS Bit wertet ein nachgeschalteter Dolby Surround Decoder die Information aus und legt, weil in beiden Kanälen ein identisches Signal anliegt, den Ton auf die Centerbox. Da die beiden Frontboxen jetzt kein Signal mehr abgeben und der Ton direkt aus der Centerbox kommt, wird auch dieses ebenfalls vom Hörer als Mono Ton empfunden.

Hinweis: Siehe dazu auch die weiteren Ausführungen zur Funktionsweise von Dolby Surround (Ref.: Tonformate – Dolby Surround).


Stereo

Jetzt wird es schon etwas komplizierter, weil ein Ton im Stereo Format kann in der Heimkino Welt auch etwas ganz anderes bedeuten. Ein Stereo Format kann ein rein 2 Kanalige Signal enthalten, aber kann auch ein Mehrkanaliges Dolby Surround (Ref.: Tonformate – Dolby Surround) Signal enthalten. Leider gibt es keinerlei Identifikationsmerkmale in der analogen Welt an denen man erkennen könnte, ob Stereo oder Dolby Surround enthalten ist.

Dieses bedeutet aber auch, das ein Dolby Surround Signal immer Stereo Kompatible ist und mit allen Medien die ein Stereo Signal aufzeichen, transportieren oder wiedergeben können, verarbeitet werden kann. Lediglich ein zusätzlich in den Stereo Signalweg eingeschleifter Dolby Surround Decoder entschlüsselt die Information und erstellt aus den 2 Stereo die 4 Dolby Surround Kanäle.

Auch kann ein Stereo Signal mit Dolby Digital 2.0 bei nicht gesetztem DS Bit übertragen werden.

Hinweis: Siehe dazu auch die Ausführungen zur Funktionsweise des DS Bits im Dolby Digital Stream unter Mono (Ref.: Tonformate – Mono) und ebenso die weiteren Ausführungen zur Funktionsweise von Dolby Surround (Ref.: Tonformate – Dolby Surround).


Dolby Surround

Dieses ist schon ein älters Tonformat und einer der ersten Filme war Star Wars die in diesem Format im Kino liefen. Wie schon im Stereo (Ref.: Tonformate – Stereo) Abschnitt beschrieben, basiert Dolby Surround (die genaue Bezeichnung ist Dolby Surround – Pro Logic) auf einem 2 kanaligen Format, in das mittels einer Matrix Kodierung zwei weitere Kanäle (der Center und der Rear Kanal) eingebracht werden.

Dolby Surround – Pro Logic besteht immer aus 4 Kanälen, dem Front Links, Center, Front Rechts und einem Mono Rear Kanal. Einen extra Subwoofer Kanal gibt es hier nicht. Ferner ist der Frequenzbereich des Mono Rear Kanals auf 100Hz – 7.000Hz beschnitten.

Tipp: Da Dolby Surround immer auf einem Stereosignal basiert, und lediglich darin enthaltete Informationen zur Erzeugung der beiden anderen Kanäle auswertet, sollte man auch bei CDsTV Sendungen usw. durchaus mal den Dolby Surround Modus aktivieren. Die Wirkung ist oftmals verblüffend und man stellt fest, das es viel besser klingt. Viele CDs und TV Sendungen sind nämlich bereits korrekt in Dolby Surround abgemischt.

Vereinfacht ausgedrückt funktioniert das Aufsplitten in die 4 Kanäle folgendermassen. Der Deocder vergleicht das 2 kanalige Stereo Eingangssignal und der Anteil, der in beiden Kanälen identisch ist (also der Mono Anteil), wird auf den Center Kanal gelegt. Das was jetzt an Informationen übrig bleibt, durchläuft einen weiteren Prozess in dem alles was Gegenphasing in den beiden Kanälen enthalten ist, auf den Mono Rear Kanal gelegt wird. Die verbleibende Rest Ton Information wird nun auf den jeweiligen Front Links und Front Rechts Kanal gelegt.
Leider gelingt dieser Separierungsprozess nicht immer zu 100% und es bleiben Fragmente der Kanäle dort zurück wo sie nichts zu suchen haben. Ferner ist es z.B. auch nicht möglich ein gleiches Signal auf beide Front Kanäle zu legen. Der Decoder würde dieses als Mono Signal erkennen und auf den Center Kanal legen.Ein Dolby Surround Signal kann über viele technische Wege angeliefert werden. Ein digitales PCM (Ref.: Tonformate – PCM oder LPCM) oder MPEG1 (Ref.: Tonformate – MPEG) Signal kann ebenfalls ein Dolby Surround Signal enthalten. Beide sind ja, wie bei einem Stereo Signal, 2 kanalig und können somit dieses Tonformat transportieren.
Als Clou kann sogar Dolby Digital ein Dolby Surround Signal enthalten. Dazu wird dann das 2 kanalige Dolby Digital 2.0 Format mit gesetzem DS Bit verwendet, welches das vorhandensein eines Dolby Surround Signales kennzeichnet.

Hinweis: Siehe dazu auch die Ausführungen zur Funktionsweise des DS Bits im Dolby Digital Stream unter Mono (Ref.: Tonformate – Mono).


Dolby Pro Logic II

Als ganz neues Wiedergabeformat hat das Dolby Pro Logic II Format jetzt in der Heimkinowelt Einzug gehalten, welches aber lediglich eine weitere Aufbereitung eines MonoStereo oder Dolby Surround Signales ermöglicht.

Eine Möglichkeit ist der PL II Movie Mode, der wie Dolby Surround ein Format ist, welches auf einem 2 kanaligen Eingangssignal basiert und daraus die enthaltenen Raumininformationen mittels einer Matrix decodiert. Dabei wurden jetzt aber die Schwachstellen des Dolby Surround Formates eliminiert. Die Wiedergabe auf den Rear Kanälen ist nun auch über den ganzen Frequenzbereich möglich (bisher nur 100Hz – 7.000Hz), ebenso werden die Rearboxen nun auch mit einem Stereosignal (bisher Mono) für bessere Räumlichkeit versorgt.
Anzumerken bleibt noch, das Dolby Pro Logic II lediglich ein Wiedergabeformat ist, welches das Eingangssignal analysiert und entsprechende Rauminformationen, sofern nicht bereits vorhanden, dynamisch erzeugt. Wesentliches Merkmal ist, dass die Aufbereitung des Signales mittles DSP (Digital Signal Processing) stattfindet und somit einem Klangprogram, wie es bereits viele Geräte bieten, gleicht. Man könnte auch sagen, es ist ein Standardisiertes Klangprogram von Dolby.

Dolby Pro Logic II findet keinerlei Anwendung bei den Dolby Digital Formaten die mit mehreren discreten Kanälen arbeiten (z.B. DD 5.1), sondern nur bei ein- oder zweikanaligen Signalen (Mono, Stereo oder Dolby Surround).

Die Dolby Pro Logic II (auch PL II genannt) Wiedergabe kann über mehrere Parameter angepasst werden und besteht grundsätzlich aus zwei Betriebarten: PL II Movie und PL II Music.

  • PL II Movie

    Dieser Modus wird zur Wiedergabe von normalen Dolby Surround Material verwendet und erzeugt ein besser verteiltes Klangfeld

  • PL II Music

    Dieser Modus ist zur Musikwiedergabe gedacht und kann über die optionalen Parameter Center Width (Ausdehnung der der Mittenschallquelle)Panorama (Stereo Perspektive) sowie Dimension Control (Räumlichkeit) angepasst werden. Welche der Parameter vorhanden sind, hängt vom geweiligen Gerät/Decoder ab.


Dolby Digital und DTS

Beide Tonformate sind eigentlich keine Tonformate, sondern mehr Tonstandards, die beschreiben wie die Daten gespeichert und transportiert werden. Die Grenze ist hier durch die vielen Möglichkeiten der Formate etwas fliessend und lässt sich nicht genau ziehen.

Beide Formate haben die Möglichkeit mehrere Kanäle discret (Dolby Digital max. 6 Kanäle, DTS max. 8 Kanäle) mit einem Frequenzbereich von 20Hz – 20.000Hz, bzw. für den (Low Frequency Effects) Subwoofer Kanal einen Frequenzbereich von 20Hz – 120Hz, zu transportieren und deswegen ein Höchstmaß an Kanaltrennung zu bieten. Ferner ist die Dynamik (ca. 120db) nochmals um einiges höher als bei Dolby Surround.