DVD Typen

Der große Unterschied zwischen den beiden DVD Typen DVD-Audio und DVD-Video ist, das eine DVD-Video Disk, abgesehen vom Videoteil, verlustbehaftete Mehrkanal Audio Tonspuren (im Dolby Digital, DTS oder MPEG-2 Format), eine DVD-Audio Disk dagegen verlustfreie Mehrkanal Audio Tonspuren (im PCM oder MLP Format) hat.

Grundsätzlich gilt, dass ein DVD-Video Player nur DVD-Video Disks, ein DVD-Audio Player dagegen oftmals DVD-Audio Disks und DVD-Video Disks wiedergeben kann. Daher müsste man eigentlich sagen, dass ein DVD-Audio Player ein DVD-Audio-Video Player ist. Aber es gibt auch Ausnahmen, da es „Audio-Only Players“ (AOPs) gibt, die nur Audio wiedergeben können, sowie „Video Capable Audio Players“ (VCAPs), die Audio, Menüs und Standbilder der DVD-Audio Disks wiedergeben können.

Auf einer DVD-Audio Disk können auch einige Möglichkeiten der DVD-Video Disk vorhanden sein. Zum einen ist dieses wie schon erwähnt ein Menü, Standbilder und optional auch zur DVD-Video Disk kompatible Tonspuren im Dolby DigitalDTS oder MPEG-2 Format, um diese auch auf einem DVD-Video Player abspielen zu können. Ist solch eine kompatible Tonspur nicht auf der DVD-Audio Disk vorhanden, dann besteht keinerlei Möglichkeit diese auf einem DVD-Video Player abzuspielen. Natürlich kommt man mit einem DVD-Video Player nicht in den Genuss der höherwertigen DVD-Audio Disk Tonspuren.

Die speziellen höherwertigen Tonspuren der DVD-Audio Disks können natürlich nur mit einem DVD-Audio Player wiedergegeben werden.


Vergleich der Audio Möglichkeiten

Feature DVD-Video DVD-Audio CD
Kapazität 4.7 GB, 8.5 GB
17 GB
4.7 GB, 8.5 GB
17 GB
650 MB
Tonspuren 1 bis 8 1 bis 2 1
Kanäle pro
Tonspur
1 bis 8 1 bis 6 2
PCM Sample Size 16, 20, 24 Bits 12, 16, 20, 24 Bits 16
PCM Sample Rate 48, 96 kHz 44.1, 48, 88.1, 96,
176.4, 192 kHz
44.1 kHz
Max. 2 Kanal PCM 24 Bit/96 kHz 24 Bit/192 kHz 16 Bit/44.1 kHz
Max. 6 Kanal PCM nicht
standadisiert
24 Bit/96 kHz nicht möglich
Frequenz 20 bis 20 kHz 0 – 96 kHz (max) 5 bis 20 kHz
Dynamik 120 dB (max) 144 dB (max) 96 dB
Verlustbehafte Komprimierung
(Dolby Digital, DTS, MPEG-2)
Standard Optional Nein
Verlustfreie Komprimierung
(MLP)
Nein Ja Nein
Datenrate 6.1 MBit/s
PCM Stream
9.6 Mbit/s 1.4 Mbit/s

 

DVD-Audio Eigenschaften

Die DVD-Audio Disk bietet gegenüber der herkömmlichen Musik-CD einige gravierende Vorteile. Zum einen wäre dieses eine wesentlich bessere Wiedergabe Qualität, weil eine DVD-Audio mit einer Sampling Rate (Auflösungsvermögen) von bis zu 192 kHz, eine Musik-CD dagegen mit nur 44.1 kHz erstellt werden kann. Ferner kann die Sampling Size (Lautstärkeabstufungen) bei der DVD-Audio bis zu 24 Bit (16.777.216 Schritte), bei der Musik-CD dagegen nur 16 Bit (65.536 Schritte) betragen. Die hochwertigen Tonspuren können als 2 Kanal Stereo mit bis zu 196 kHz, 24 Bit und/oder im Mehrkanal Format (bis zu 6 Kanäle) mit bis zu 96 kHz, 24 Bit vorliegen. Von einer Mehrkanal Tonspur wird zusätzlich im DVD-(Video)/Audio Player ein Stereo kompatibler Downmix angefertigt, der an dem analogen Cinch Stereo Ausgang ausgegeben wird.

Wegen der höheren Sampling Rate ist eine digitale Übertragung über die jetzigen digitalen Koaxial und Optischen Schnittstellen nicht möglich. Deswegen ist momentan in jedem DVD-(Video)/Audio Player ein Decoder enthalten, der die digitalen Daten auf die einzelnen Kanäle aufsplittet und analog per externen 5.1 Cinch Ausgang zum AV Verstärker/Receiver leitet. Bessere Geräte haben bereits einen digitalen i.link (auch teilweise S400 wegen der 400 MBit/s genannt) oder Denon Link (momentan sind in der 2rd Edition darüber nur DVD-Audio Signale erlaubt, SACD Signale aber nicht!) zur Übertragung der Daten in maximaler Auflösung, damit die Decodierung zentral im AV-Receiver mit allen Setup Parametern erfolgen kann.

Zum Abspielen der hochwertigen DVD-Audio Tonspuren ist immer ein DVD-(Video)/Audio Player erforderlich. Ein Standard DVD-Video Player oder ein normaler CD Player kann eine DVD-Audio Disk nicht abspielen. Reine „nur“ DVD-Audio Player gibt es eigentlich nicht auf dem Markt. Die Geräte können eigentlich immer auch DVD-Video Discs abspielen, von daher sind es DVD-Video/Audio Player. Wobei aber nicht alle Player eine DVD-Audio Disk und die SACD (das konkurierdende Format) abspielen können. Es gibt DVD-(Video)/Audio Player die können, je nach Hersteller Unsterstützung des jeweiligen Audio Formates, nur eines der beiden oder aber auch beide Audio Formate abspielen. Der Trend geht aber dahin, dass die Player beide Audio Formate abspielen können.
Zum anhören der Mehrkanal Tonspuren mit allen Kanälen ist natürlich auch eine Mehrkanalanlage mit bis zu 6 Lautsprechern erforderlich. Zumdem muss dann die Anlage über einen externen analogen 5.1 Eingang und/oder je nach DVD-(Video)/Audio Player Anschluss für einen digitalen 192 kHz fähigen Eingang verfügen. Dazu ist bei DVD-(Video)/Audio Playern ein i.link (auch teilweise S400 wegen der 400 MBit/s genannt) oder Denon Link Ausgang vorgesehen. Der Denon-Link überträgt aber in der 2rd Edition nur DVD-Audio Signale, SACD Signale sollen mit der 3rd Edition möglich sein. Eine Erlaubnis dazu steht, Stand 10/2004, dazu aber noch aus. Die beiden digitalen Ausgänge i.link und Denon Link sind aber nicht kompatible zueinander, übertragen aber auch die normalen digitalen Audiodaten des digitalen Koaxial oder Optischen 48 kHz oder 96kHz Ausgangs.

Zudem kann eine DVD-Audio Disk ein Menü, Standbilder, Branching (Verzweigungen), Blickwinkel, Kinderschutz, Region Code, sowie bis zu 2 hochauflösende Tonspuren enthalten. Ebenso können optional aus Gründen der Kompatibilität zu einem DVD-Video Player auch PCMDolby DigitalDTS oder MPEG-2 Tonspuren vorhanden sein. Für einen DVD-(Video)/Audio Player sind diese optionalen DVD-Video kompatiblen Tonspuren im Normalfall nicht sichtbar. Einige DVD-(Video)/Audio Player bieten aber an, auch die DVD-Video Struktur der DVD Audio Disk (natürlich nur sofern vorhanden) anzuzeigen und deren Tondaten zu verarbeiten. Die kompatiblen optionalen DVD-Video Tonspuren auf der DVD-Audio Disk schöpfen natürlich nicht die erweiteren Audio Möglichkeiten der DVD-Audio Disk aus, sondern entsprechen lediglich den DVD-Video Spezifikationen.
Die „richtigen“ DVD-Audio Tonspuren werden dagegen verlustfrei als LPCM Stream (Linear Pulse Code Modulation) oder optional zur Verlägerung der Spielzeit, auch zusätzlich verlustfrei mit dem MLP (Meridian Lossless Packing) Verfahren, komprimiert gespeichert.

Da die bisherigen digitalen Koaxial und Optischen Verbindungen nur für eine Sampling Rate von 48 kHz, bei einigen wenigen Geräten auch für 96 kHz ausgelegt sind, kann solch eine Tonspur, die eine Sampling Rate von bis zu 192 kHz besitzt, nicht digital zu einem AV Verstärker/Receiver übertragen werden. Dazu bedarf es anderer (wie IEEE 1394 Firewire) bzw. noch zu entwickelnde Schnittstellen (wie HDMI) um die wesentlich größere Datenmenge auf digitalem Wege zu transportieren, um diese zentral in einem AV Verstärker/Receiver aufzubereiten. Erste Erweiterungen bzw. Geräte werden bereits von einigen Herstellern angeboten.

  • Die LPCM Tonspur kann bis zu 6 Kanäle beinhalten, die mit einer Sampling Size von 12, 16, 20 oder 24 Bits, sowie einer Sampling Rate von 44.1, 48, 88.2, 96 (bei bis zu 6 Kanälen) und 176.4 oder 192 kHz (bei bis zu zwei Känalen) gespeichert wurde. Aufgrund der großen Datenmenge sind bei einer Sampling Frequenz von 176.2 und 192 kHz nur zwei Kanäle erlaubt. Damit ist theoretisch ein Frequenzbereich von bis zu 0 bis 96 kHz (CD 5 bis 20 kHz) sowie eine Dynamik von bis zu 144 dB (CD 96 dB) möglich.
  • Für die einzelnen Kanäle einer Tonspur können auch unterschiedliche Sampling Sizes und Sampling Rates eingesetzt werden. So könnte man die Frontkanäle mit einer höheren Auflösung z.B. 24 Bit/96 kHz und die Rearkanäle mit niedrigeren z.B. 16 Bit/48 kHz speichern um somit eine längere Laufzeit zu ermöglichen.
  • Bei Mehrkanal LPCM Tonspuren (mehr als 2 Kanäle) wird per Downmix auf zwei Kanäle ein kompatibles Stereosignal am normalen analogen Cinch Ausgang ausgegeben. Die für den Downmix verwendete Technik nennt sich SMART (System Managed Audio Resource Technique) und wird über diverse Profile, Parameter und Optionen dem jeweilgen Tonformat sehr individuell angepasst.
  • Die Datenrate darf für den LPCM Stream maximal 9.6 Mbit/s betragen.

Spielzeiten einer DVD-Audio

Audio Format LPCM MLP
(Typisch)
6 Kanäle,
96 kHz, 24 Bit
45 Min 85 Min
5.1 Kanäle,
96 kHz, 24 Bit
45 Min 105 Min
5.1 Kanäle
Plus 2 Kanäle 96 kHz, 24 Bit
33 Min 75 Min
2 Kanäle,
192 kHz, 24 Bit
1 Std 2 Std
2 Kanäle,
96 kHz, 24 Bit
2 Std 4 Std
2 Kanäle,
44.1 kHz, 16 Bit
7 Std 12 Std
1 Kanal,
44.1 kHz, 16 Bit
14 Std 25 Std

Die verlustfreie MLP Komprimierung bewirkt eine Reduzierung der Daten von durchschnittlich 2:1, indem mehrfach vorhandene Daten gepackt gespeichert und bei der Wiedergabe wieder in ihren ursprünglichen Zustand rekonstruiert werden. Andere verlustbehaftete Verfahren zur Komprimierung wie Dolby DigitalDTS oder MPEG entfernen dagegen „unhörbare“ Signale und können den ursprünglichen Zustand nicht wieder herstellen.

MLP Komprimierung
PCM Format Minimum Typisch
44.1 kHz, 16 Bit 25 % 50 %
48 kHz, 16 Bit 10 % 50 %
96 kHz, 20 Bit 40 % 55 %
96 kHz, 24 Bit 38 % 52 %
192 kHz, 24 Bit 43 % 50 %

DVD-Video Eigenschaften

Jeder DVD-Video Player kann neben DVD-Video Disks natürlich auch Musik-CDs und Video-CDs wiedergeben. Einige können zusätzlich auch die Erweiterung der Video-CD, die Super Video-CD wiedergeben. Nur Philips DVD Player können auch das propitäre Philips Video CD-i (Video CD interaktiv) Format wiedergeben. Das Kodak Picture-CD Format wird aber erst von sehr wenigen DVD Playern erkannt. Dagegen wird das Kodak Photo-CD Format bisher von keinem DVD Player unterstützt. Viele DVD-Player können auch Bilder anzeigen, in als JPEG Files abgelegt wurden. Das MP3 Musik Format verstehen dagegen mittlerweile fast alle DVD Player. Hier gibt es aber große Unterschiede was die Unterstützung der möglichen Auflösungen, Bedienung, Funktionen und Darstellung der Titelnamen betrifft.

Wichtiger Hinweis: Hier sei aber noch einmal ganz klar gesagt, DVD Player müssen nur DVDs, gekaufte Video-CDs und gekaufte Musik CDs wiedergeben können. Alles andere, wie neuere Video-CD Versionen, Super Video-CDMP3Picture-CDBilder-CDs etc. sind rein optionale Formate, die nicht zwingend abspielbar sind. Deswegen immer die technischen Daten eines Wunschgerätes genau studieren, ob diese mit den eigenen Wünschen harmonieren.

 

Wichtiger Hinweis: Ob der DVD Player auch selbsterstellte Musik-CDs oder Video-CDs in Form von CD-R (Compact Disk – Recordable) oder CD-RW (Compact Disk – ReWritable) Disks abspielen kann, hängt von der verwendeten Lasereinheit ab. Geräte mit nur einem Laser (Single-Laser Pickup) sind nicht für die Wiedergabe von CD-R Disks geeignet. Oftmals funktioniert hier aber eine CD-RW Disk. Nur Geräte mit zwei unterschiedlichen Lasern (Dual-Laser Pickup) können DVDs, sowie CD-R und CD-RW Typen sicher abtasten. Die Möglichkeit der CD-R oder CD-RW Wiedergabe wird normalerweise für das MP3 CD Format benötigt, welches großer Beliebtheit erfreut.

Hier einige wichtige und wesentliche Unterscheidungs Merkmale der Disk Typen

  • Musik-CDBei einer Musik CD kann der Ton nur im sogenannten 2 kanaligen PCM (Pulse Code Modulation) Format aufgespielt werden und da die Musikdaten umkomprimiert gespeichert werden, ist die Kapazität einer Musik CD bereits nach ca. 70 Minuten erschöpft.
  • MP3-CDBei einer MP3 CD wird der bisher unkomprimierte PCM Ton mittles des MPEG-1 Audio Layer III (Moving Picture Expert Group) Formates komprimiert. Damit ist es möglich auf eine normale CD-R oder CD-RW die ca. 10 fache Menge an Titeln unterzubringen. Ob der DVD Player dieses Format unterstützt, hängt zum einen davon ab, ob überhaupt CD-R oder CD-RW Disks gelesen werden können (verwendete Lasereinheit) und ferner ob die MP3 Funktionalität überhaupt implementiert wurde. Bisher ist diese nur in Player aus Fernost und einigen wenigen Markengeräten anzutreffen.
  • Video-CD (VCD)Bei einer Video-CD (VCD), die den Vorläufer der jetzigen DVD Video darstellt, wurde zum komprimierten Ton im 2 kanaligen MPEG-1 Audio Layer II Format, zusätzlich auch ein Bild im sehr stark komprimierenden MPEG-1 Video Format mit einer konstanten Datenrate von 1.15 Mbps gespeichert. Trotz der sehr geringen Auflösung von 352×288 Pixel bei PAL und der sehr geringen Datenrate, war die Kapazität einer Video-CD nach ca. 74 Minuten erschöpft. Da die Datenrate konstant war, konnte zwar bei sehr ruhigen Szenen eine passable Bildqualität erreicht werden, aber sobald Bewegung ins Bild kam, langte die sehr geringe Datenrate nicht mehr aus um ein flüssiges Bild darzustellen. Er ruckelte stark und das Bild zerfiel immer wieder in Pixelklötze.
  • Super Video-CD (SVCD)Einige DVD Player können auch die Erweiterung der Video CD, die Super Video CD (SVCD) verarbeiten. Die Auflösung wurde dabei auf 480×576 Pixel bei PAL gesteigert. Das Bild wird wie bei der DVD im MPEG-2 Video Format mit einer variablen Datenrate mit bis zu 2.6 Mbps gespeichert. Ferner ist es möglich den Ton entweder wie bei der Video CD im 2 kanaligen MPEG-1 Audio Layer II Format oder im MPEG-2 Multichannel Audio Format mit variabler Datenrate mit bis zu 6 Kanälen abzulegen.
  • DVD-Video
    Eine DVD Video kann durch die wesentlich größere Kapazität (4.37 GB – 15.91 GB) eine viel größe Auflösung des Bildes und des Tones liefern.
    Dabei wird das Bild mit einer variablen Datenrate von bis zu 9800 kbps im MPEG-2 Video Format gespeichert, welches Auflösungen von bis zu 720×576 Pixel bei PAL bzw. 720×480 Pixel bei NTSC erlaubt. Das Bild wird dabei je nach Auflösung und Datenrate um den Faktor 15:1 (93%) bis auf über 40:1 (98%) komprimiert. Dabei wird aber nicht jedes Bild als I (Intra Picture), also als ganzes Bild gespeichert, sondern es werden die Veränderungen zum vorherigen Bild mitttles P (Predicted) und/oder B (Bidirectional) Frames gespeichert um das Datenvolumen weiter zu reduzieren. Je nach Qualität des digitalen Masters und der verwendeten Datenrate kann dabei eine gute oder schlechte Qualität des MPEG-2 Video Bildes erreicht werden. Aber umso schlechter die Vorlage, umso schlechter das Encodierte MPEG-2 Video Bild. Gerade in der Anfangszeit wurde oftmals nur ein VHS Videomaster Tape verwendet. Da solch eine Vorlage oftmals sehr verrauscht war, Digitalisierte und Encodierte der MPEG Encoder dieses Rauschen leider mit, was dazu führt, das eine geringere Datenrate für die eigentlichen Bilddaten zur Verfügung stand, was dann zu sehr unschönen DVD Bildern führte. Hätte man das starke Flächen- und Farbrauschen mittles Rauschfilter entfernt, wäre die Detail Auflösung stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Dieses bedeute somit, ohne gute Vorlage keine gute DVD. Deswegen werden heute oftmals neue und teure Tansfers vom Film Negativ angefertigt um den hohen Qualitätsanforderungen der DVD gerecht zu werden.
    Das MPEG-2 Video Bild kann dabei in dem Grund Seitenverhältnis von 4:3 (1.33:1) (Breite:Höhe) oder 16:9 anamorph (1.78:1) (Breite:Höhe) auf der DVD gespeichert werden. Die Speicherung im 16:9 Format erlaubt bei Verwendung eines 16:9 TV Gerätes eine Steigerung der Bildauflösung von bis zu 33% gegenüber einer Speicherung im 4:3 Format.
    Des weiteren können bis zu 32 sogenannte Subpicture Spuren verwendet werden, die z.B. Untertitel oder sonstige Bild Einblendungen enthalten.
    Ebenso ist es möglich bis zu 8 unterschiedliche Tonformate (PCMMPEGDolby Digital oder DTS) in unterschiedlichen Auflösungen (Tiefe und Abtastfrequenz), Anzahl verwendeter Kanäle (von 1 bis 8), Datenraten (von 64 kbps bis 1536 kbps) und Kompressionsraten (von 3:1 bis 12:1) zu verwenden.
    Ferner sind ausgefeilte Menüs mit diversen Untermenüs, als Standbild oder bewegtes Bild, mit und ohne Tonuntermalung, zur Steuerung und Auswahl der einzelnen Funktionen der DVD möglich.

Wegen der vielfältigen Möglichkeiten einer DVD muss die DVD und der DVD Player sehr flexible sein. Die Funktionalität wurde dabei geteilt und die Daten (Bild und Ton) sowie die logische Steuerung der DVD-Video mittles Kontrollstrukturen wurden auf der DVD untergebracht. Der DVD Player selber stellt mit den Funktionen in seiner Firmware der DVD eine Schnittstelle zur Verfügung über die z.B. ein Auswahl Menü aufgebaut wird. Die DVD steuert dabei die Daten bei und der DVD Player zeigt das Auswahl Menü mit den Daten der Kontrollstrukturen der DVD dann an. Vereinfachter lässt sich auch sagen, der DVD Player stellt das Betriebsystem wie z.B. Windows oder Linux bereit und die DVD enthält das Anwendungsprogram welches das Betriebsystem (also den DVD Player) zur Darstellung eines Menüs, der Steuerung und zum Abspielen und Anzeigen des Bildes oder Tones nutzt.
Deswegen kommt es auch immer wieder zu Inkompabilitäten das eine bestimmte DVD nicht auf einen bestimmten DVD Player oder Firmware Level abspielbar ist. Dabei kommt es z.B. zu Darstellungsfehlern im Menü, es können Punkte im Menü nicht ausgewählt werden, die DVD startet nicht usw. Die Liste könnte man hier beliebig fortsetzen und jeder DVD Player hat schon mit der ein oder anderen DVD mal ein Problem gehabt. Die DVD Hersteller testen ihre DVDs zwar, aber nicht auf jeden DVD Player sondern nur auf gängige Modelle und Firmeware Levels. No-Name Produkte fallen dabei durch das Sieb und so kommt es, das es oftmals erhebliche Probleme mit Billigplayern gibt. Ursache ist hier meist eine Fehlerhafte Implementierung der DVD Standards in der Firmware des DVD Players. Einige Hersteller bieten dann, wie für einen PC, ein Firmware Update per CD an, welches die Probleme beheben soll.

Eine DVD-Video bietet im Gegensatz zur VHS Kassette – neben der phänomenalen Bild- und Tonqualität – einiges mehr.

  • Die DVD bietet ein Menü System mit Stand oder Bewegtbildern. Dazu ist ebenfalls eine Tonuntermalung möglich
  • Eine DVD kann bis zu 99 Titel beinhalten, die entweder direkt oder über das Menüsystem ausgewählt werden können.
  • Jeder Titel kann dabei in bis zu 999 Kapitel unterteilt werden die entweder direkt oder über das Menüsystem ausgewählt werden können.
  • Es können bis zu 8 Tonspuren für unterschiedliche Sprachfassungen oder Kommentare vorhanden sein. Dabei ist es unerheblich welches Tonformat diese haben, solange eine der Tonspuren dem Pflichtenheft des DVD Konsortiums entspricht.
  • Es können bis zu 32 Untertitel-Fassungen vorhanden sein. So ist es möglich, für viele Länder ohne eigene Tonfassung eine Übersetzungshilfe anzubieten.
  • Das Bild kann in bis zu 9 Bild-Perspektiven vorhanden sein, so dass man sich z.B. eine Szene aus verschiedenen Blickwinkeln anschauen kann. Dieses Feature wird aber kaum verwendet, weil Kinofilme nun mal nur eine Perspektive bieten. Einige Bonus-Material-Dokumentationen bieten dieses Feature an, um so z.B. die Entstehungsgeschichte einer Szene zu zeigen.
  • Mit der Funktion Unsichtbare Verzweigung (Seamless Branching) ist es möglich verschiedene Filmfassungen, z.B. Kinofassung und Directors Cut, auf eine DVD unterzubringen.
  • Es kann eine Altersperre (Parental Lock) vorhanden sein. Diese kann für die ganze DVD oder nur für einzelne Abschnitte gelten die bei entsprechenden Mastering dann übersprungen werden, sofern keine Altersfreigabe dafür vorhanden ist.

Hier noch einige weitere Technische Daten der DVD-Video

  • Kapazität je nach Disk Type 4.37 GB, 7.95 GB, 8.75 GB, 12.33 GB, 15.91 GB
  • Speicherung des Videobildes im 4:3 oder 16:9 anamorph Format
  • MPEG-2 PAL Auflösung 720×576, 704×576, 352×576 Pixel
  • MPEG-2 NTSC Auflösung 720×480, 704×480, 352×480 Pxiel
  • Format 16:9 anamorph nur bei 720 oder 704 Pixel Horizontaler Auflösung erlaubt
  • MPEG-1 PAL Auflösung 352×288 Pixel
  • MPEG-1 NTSC Auflösung 352×240 Pixel
  • Bildrate PAL immer 25 fps (Film oder TV Video).
  • Bildrate NTSC 24 fps bei Vorlage Film mit 3:2 Pulldown, oder 29.97 fps bei TV Video Bildern.

Weitere sehr spezielle technische Merkmale der DVD-Video

  • Maximale Nutzdatenrate 11.08 Mbps
  • Davon können maximal pro Stream verwendet werden
    • MPEG-2 Video 9800 kbps – (Typisch 3500 kbps)
    • MPEG-1 Video 1856 kbps – (Typisch 1150 kbps)
    • PCM (DVD-Video) 6144 kbps – (Typisch 1536 kbps)
    • MLP/PCM (DVD-Audio) 9600 kbps – (Typisch 6900 kbps)
    • Dolby Digital 448 kbps – (Typisch 384 kbps)
    • MPEG-1 Audio 384 kbps – (Typisch 192 kbps)
    • MPEG-2 Audio 912 kbps – (Typisch 384 kbps)
    • DTS 1536 kbps – (Typisch 768 kbps)
    • Subpictures 3360 kbps – (Typisch 10 kbps)
  • Kompressionsraten der Bild- und Tondaten
    • Bild PAL MPEG-2 720×576 25 fps bei 3500 kbps 34:1 = 97%
    • Bild PAL MPEG-2 720×576 25 fps bei 6000 kbps 20:1 = 95%
    • Bild NTSC MPEG-2 720×480 24 fps bei 3500 kbps 28:1 = 96%
    • Bild NTSC MPEG-2 720×480 24 fps bei 6000 kbps 17:1 = 94%
    • Bild NTSC MPEG-2 720×480 30 fps bei 3000 kbps 36:1 = 97%
    • Bild NTSC MPEG-2 720×480 30 fps bei 6000 kbps 21:1 = 95%
    • Bild PAL MPEG-1 352×2288 24 fps bei 1150 kbps 25:1 = 96%
    • Bild NTSC MPEG-1 352×240 24 fps bei 1150 kbps 21:1 = 95%
    • Bild NTSC MPEG-1 352×240 30 fps bei 1150 kbps 26:1 = 96%
    • Ton Dolby Digital 2.0 bei 192 kbps 8:1 = 97%
    • Ton Dolby Digital 5.1 bei 384 kbps 12:1 = 92%
    • Ton Dolby Digital 5.1 bei 448 kbps 10:1 = 90%
    • Ton DTS 5.1 bei 768 kbps 6:1 = 83%
    • Ton DTS 5.1 bei 1536 kbps 3:1 = 67%
  • Speicherung der Farbmatrix im YUV 4:2:0 Format (Pro 4 Helligkeitssamples 1 U+V Farbwert)
  • Laser Wellenlänge 635 oder 650 nm
  • Daten-Pit Länge 0.400 µm – 1.866 µm (Single Layer) bzw. 0.440 µm – 2.054 µm (Dual Layer)
  • Daten-Pit Breite 0.3 µm
  • Daten-Pit Tiefe 0.16 µm
  • Spurabstand 0.74 µm
  • Focus Tiefe 0.47 µm
  • Umdrehungsgeschwindigkeit 570 bis 1630 rpm (574 bis 1528 rpm im Datenbereich)
  • Auslesegeschwindigkeit 3.49 m/s (Single Layer) bzw. 3.84 m/s (Dual Layer)