DVD Player

Inhaltsverzeichnis

Bei den DVD Playern gibt es große Unterschiede bei den Features, Funktionen, Eigenschaften und sonstigen Möglichkeiten. Grundlegend muss man sich erst einmal für einen DVD Player mit oder ohne Mehrkanalton Decodern entscheiden. Dann kommen als weitere Entscheidungen hinzu, ob CD-R (Compact Disk – Recordable) und CD-RW (Compact Disk – ReWritetable) Disks abgespielt werden sollen, ob MP3 Musik gehört werden soll oder ob Bild- und Tonqualität wichtiger sind. Welche Anschlüsse im Bild- und Tonbereich vorhanden sein sollen und ob Codefree und Macrovision ein Thema sind, runden die Entscheidung dann ab.


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Alle Player haben eine Anschlussmöglichkeit für die alte Welt in Form eines normalen, analogen Cinch Ausgangs. An diesem Ausgang liegt entweder ein Stereo (2 Kanäle – 2 Lautsprecher) oder maximal ein Dolby Surround Signal (4 Kanäle – 5 Lautsprecher) an, welches dann einem Stereo oder Dolby Surround Verstärker/Receiver zugeführt werden kann.
Jeder Player muss per DVD Definiton und Standards einen Downmix eines beliebigen Dolby Digital oder MPEG Tontracks auf analoges MonoStereo oder Dolby Surround durchführen können, so dass eine Abwärtskompatibilität immer gewährleistet ist.

Hinweis: Lediglich bei Auswahl einer DTS Tonspur schweigt der analoge Cinch Ausgang, weil hier kein Downmix auf MonoStereo oder Dolby Surround durchgeführt wird.

In den Genuss des digitalen Mehrkanalton kommt man aber nur, wenn man

  1. einen Mehrkanalton Verstärker mit mindestens 5 Kanälen betreibt,
  2. und entweder einen DVD Player mit eingebauten Dolby Digital oder DTS Decodern besitzt, dann muß aber der Mehrkanalton Verstärker einen entsprechenden analogen externen 5.1 Eingang (6 Cinch Buchsen) haben,
  3. oder einen AV Verstärker/Receiver mit Dolby Digital und DTS Decodern bestitzt und der DVD Player per digitaler Koaxialer 75 Ohm oder Optischer TOS Link Verbindung angeschlossen wurde.

In allen anderen Fällen ist lediglich MonoStereo oder Dolby Surround Wiedergabe möglich !

Es gibt vereinfacht gesagt zwei Arten von DVD-Playern, die sich im digitalen Tonbereich extrem unterscheiden.

  1. Ohne Mehrkanal Decoder

    Dieser Typ hat keinen Mehrkanal Decoder für Dolby Digital – DTS eingebaut und verfügt lediglich über einen digitalen Ausgang für eine Koaxial 75 Ohm Verbindung und/oder einem optischen TOS Link Anschluss, der gelegentlich auch SPDIF genannt wird.

    Hinweis: Dieser DVD-Player Typ ist generell zu bevorzugen! Vorraussetzung ist allerdings, dass zur Nutzung des Dolby Digital – DTS Mehrkanaltons ein AV Verstärker/Receiver mit entsprechenden Dolby Digital – DTS Decodern vorhanden ist.
    In Punkto Qualität, Einstellungen, Flexibilität und Zukunftsicherheit ist ein Decoder an zentraler Stelle im AV Verstärker/Receiver immer die bessere Lösung.

  2. Mit Mehrkanal Decoder

    Dieser DVD-Player Typ hat zusätzlich noch einen Dolby Digital – DTS Decoder eingebaut. Der Decoder dekodiert das digitale Tonsignal von der DVD bereits in die einzelnen analogen Ton Kanäle und stellt diese an einem externen 5.1 Cinch Ausgang bereit, der dann mit einem externen 5.1 Cinch Eingang am AV Verstärkers/Receivers verbunden ist.
    Decoder in DVD-Playern haben aber den gravierenden Nachteil, dass sie keine digitalen Eingänge haben und so keinen digitalen Ton von anderen Zuspielern dekodieren können. Weitere Nachteile sind oftmals mangelnde Qualität und geringe Einstellungsmöglichkeiten zum optimalen Lautsprecher Setup. Ferner können die Dolby Digital – DTS Decoder in DVD Playern kein Dolby Surround dekodieren, was bedeutet, dass am AV Verstärker/Receiver immer zwischen dem analogen Cinch Eingang (Mono, Stereo oder Dolby Surround) und dem externen 5.1 Eingang (Dolby Digital – DTS) umgeschaltet werden muss.

    Hinweis: Ein DVD-Player mit Decoder ist nur dann sinnvoll und erforderlich, wenn der AV Verstärker/Receiver nicht über einen Dolby Digital – DTS Decoder verfügt. In diesem Fall muss der AV Verstärker/Receiver aber über einen externen 5.1 Cinch Eingang verfügen, über den das bereits vom DVD-Player decodierte Dolby Digital – DTS Signal zugespielt werden kann.

Hinweis: Eagl welche der beiden Varianten des DVD-Players man nimmt, einen analogen Cinch Ausgang zum Anschluß an eine normale Stereoanlage oder an das TV Gerät haben alle DVD-Player.

 


Extras

  • CD-R und/oder CD-RW Disks

Das Abspielen von CD-R (Compact Disk – Recordable) und/oder CD-RW (Compact Disk – ReWritable) wird nicht von allen DVD Playern unterstützt. Diese Formate sind auch nicht Bestandteil der DVD Spezifikationen.
Der Grund dafür ist die Unterschiedliche Wellenlänge des Laserlichtes welches benutzt wird um die Daten-Pits auszulesen. Da die Daten-Pits bei einer DVD viel dichter angeordnet sind, muss hier mit einer Wellenlänge von 635 bis 650 nm, anstatt 780 bis 790 nm bei einer CD gearbeitet werden. Viele DVD Player verwenden deswegen einen Kombilaser (Single Laser Pickup) der beide Disks Typen (DVD und CD) sicher lesen kann, aber wegen der geringeren Reflektionseigenschaften einer CD-R und teilweise auch CD-RW Disks nicht mehr funktioniert. Typischerweise ist es so, das viele dieser Kombilaser DVD Player keine CD-R, aber eine CD-RW lesen können. Einge schaffen es auch, eine CD-R je nach Rohling Beschaffenheit und Charge der Rohlinge zu lesen. Aber es ist eine Gradwanderung und die Erkentnisse sind nicht allgemein auf einen anderen DVD Player dieses Herstellers oder Serie übertragbar. Die Toleranzen sind hier so gering, das minimalste Änderungen bei den Rohlingen oder bei der Justage des Kombilasers dazu führen, das dieses nicht mehr funktioniert.
Nur DVD Player mit zwei Lasern (Dual Laser Pickup) können CD-R und CD-RW Disks sicher lesen. Hierbei wird ein Laser für das Lesen der DVDs und der andere wie in einem CD Player für CDCD-R und CD-RW verwendet.
Wer also selbstgebrannte Disks anhören bzw. anschauen möchte, der sollte tunlichst auf einen DVD Player mit zwei Lasern (Dual laser Pickup) zurückgreifen und die Testberichte und Ausstattungs Merkmale ausführlich lesen.

  • Picture-CD – Photo-CD – Bilder-CDDas Kodak Picture CD Format wird mittlerweile von einigen DVD Playern unterstützt. Das Kodak Photo-CD Format wird dagegen nicht unterstützt. Einige DVD-Player können auch Bilder-CDs anzeigen auf denen die Bilder als JPEG Files abgelegt sind.
    Mittels CD Brennersofware wie z.B. WinOnCD ab Version 3.7 lassen sich aber auch Bilder auf eine CD im Videoformat 2.0 schreiben und sich so über einen DVD Player anschauen. Es gibt hier aber einige Restriktionen bezüglich Menge und Gruppierungen.
  • MP3Das MP3 (Moving Picture Expert Group – Audio Layer 3) Format ist kein eigener CD Typ, sondern eine normale Daten CD bei der lediglich die Musikdaten in MP3 Dateien verpackt werden die der Player dann dekomprimiert und abspielt.
    Das Abspielen von MP3 CDs wird mittlerweile von fast allen DVD-Player aller Hersteller unterstützt.
    Aber auch in Bezug auf die Unterstützung der diversen MP3 Formate hinsichtlich Datenrate, Dateinamen etc. gibt es große Unterschiede bei den Implementationen in den DVD Playern.

 

  • Video-CD (VCD)Alle DVD-Player müssen Industriell Hergestelle Video-CDs in der VCD Spezifikation 1.0 abspielen können. Mittlerweile gibt es diverse Erweiterungen in der Spezifikation 2.0, die dann zu Problemen auf älteren DVD-Playern führen können, die nur die Spezifikation 1.0 verstehen. Ob eine selber hergestellte VCD abgespielt werden kann, hängt auch von der Fähigkeit des DVD-Players ab, CD-R oder CD-RW Rohlinge zu lesen.
  • Super Video-CD (S-VCD)Die S-VCD ist nicht Bestandteil der DVD Spezifikationen und braucht deswegen auch nicht abgespielt werden zu können. Dieses Format stammt ursprünglich aus dem asiatischen Markt (insbesondere China), und erlaubt Spielfime auf mehrere CDs verteilt, in einer Qualiät ähnlich einer VHS Aufnahme zu speichern. Hier gibt es viele unterschiedliche Formate und Programme zum Erstellen, die aber ebenso viele Probleme bei dem Abspielvorgang hervorrufen. Ob eine S-VCD abgespielt werden kann, hängt auch von der Fähigkeit des DVD-Players ab, CD-R oder CD-RW Rohlinge zu lesen.
  • DivXDas DivX Format wird momentan von keinem DVD Standalone Player verarbeitet und ist lediglich auf PC Lösungen einsetzbar.
  • DVD-Player CodefreeWie schon unter „Regionalcode“ erwähnt wurde, darf ein DVD Player eigentlich nur DVDs für die Region abspielen, für die er gebaut wurde. Die einzige Ausnahme ist der Region Code 0, der für DVDs verwendet wird, die auf jedem Player abgespielt werden können.
    Einige Player Hersteller halten sich aber nicht an diese Auflagen des DVD Konsortiums, weil sie nicht Mitglied geworden sind. Diese DVD Player sind bereits ab Werk codefree oder sie lassen sich über einen Fernbedienungscode in diesen Zustand versetzen. Das DVD Konsortium hat nur eine geringe Handhabe gegen solche Firmen. Markenhersteller werden es aber kaum wagen, ein Codefree-Gerät ab Werk zu liefern, da ihnen sonst die Lizenz entzogen werden könnte.
    Viele Spezialisten haben Codefree Modifikationen für fast jeden DVD Player hergestellt, mit denen alle DVDs, egal welcher Regional Code verwendet wird, abgespielt werden können. Hier gibt es die unterschiedlichsten Lösungen, von der Hardware und/oder einer neuen Firmware für den Player und weiterem. Einige Geräte stellen per Automatik Modus den korrekten Regional Code der DVD ein, bei anderen muss es manuell durchgeführt werden. Die Software Industrie versucht immer wieder, dieses zu unterbinden und schützt die Daten auf der DVD mit immer raffinierteren Methoden. Die neueste Errungenschaft ist RCE (Region Code Enhancement), welches die Player zum Verweigern des Abspielens bringen soll. Die meisten Codefree Modifikationen sind aber immun gegen diese Neuerung und spielen die DVD weiterhin ab. Lediglich ältere Modifikationen scheitern hier.
  • Macrovision KopierschutzWie eine VHS Kassette kann eine DVD auch mit dem Kopierschutzsignal Macrovision ausgestattet sein. Im Unterschied zur VHS-Kassettte, bei der das Störsignal bereits auf der Kassette enthalten ist, benutzt man bei der DVD eine andere Technik. Hier signalisiert die DVD lediglich über eine Identifikation, dass bei der Videoausgabe über FBAS oder S-Video das Macrovisionsignal vom Videochip generiert und ausgegeben werden soll.
    So ist es ein einfaches bei einem Codefree geschalteten DVD Player auch dieses Generieren und Ausgeben des Macrovision Störsignales zu unterbinden. Die meisten Codefree Modifikationen erledigen diese Aufgabe gleich mit. Auch hier gibt es DVD Player die dieses ab Werk bereits mitbringen oder durch einen Fernbedienungscode davon befreit werden können.
  • Feste UntertitelViele DVDs, die von kleineren deutschen Labeln (den Independent Labels) wie Kinowelt, MAWA, BMG, EuroVideo usw. kommen, haben oftmals das Problem, dass sie den Originalton (z.B. Englisch) nur in Verbindung mit fest eingeblendeten deutschen Untertiteln anbieten dürfen. Dadurch macht man diese DVDs für andere Länder uninteressant. Es ist also weder böser Wille der dahinter steckt, noch ein Geldproblem, sondern einfach eine Lizenzangelegenheit, bei der der Lizenzinhaber des anderen Landes dieses verbietet.
    Da die Untertitel ja nicht fest im Film vorhanden sind, sondern dynamisch aus der Untertitelspur auf der DVD in das Bild eingeblendet werden, wird einfach die Untertitel-Taste der Fernbedienung gesperrt, so dass sich die Untertitel nicht deaktivieren lassen (siehe dazu auch unter User Operations Prohibitions (UOP)). Bei einigen Playern gelingt dieses aber trotzdem über bestimmte Abläufe (andere Sprache im Setup wählen usw.) und/oder Tastendrücke auf der Fernbedienung.
  • User Operations Prohibitions (UOP)Die User Operations Prohibitions haben wir schon bei den Untertiteln kennengelernt. Darüber lassen sich beim Mastering der DVD bestimmte Tasten auf der Fernbedienung sperren. Gerade bei den Trailern und Vorspännen mit denen eine DVD startet, findet man dieses sehr häufig. Man kann nicht SKIP, STOP etc. betätigen und muss sich so diese Features immer wieder anschauen. Auch das Sperren der Untertitel oder der Tonumschaltung fällt in diese Rubrik.
    Für Sony DVD Player gibt es eine Codefree Modifikation, die die User Operations Prohibitions komplett ignoriert. Der DVD Player kann also ganz normal bedient werden und alle Tasten auf der Fernbedienung sind weiterhin aktiviert. Auch per Mastering definierte feste Untertitel lassen sich somit ein und ausschalten.